Gemeinsam mit der GIZ hat FTMG e.V. ein sogenanntes PPP (Public-Private-Partnership) Projekt in Honduras initiiert. Die Basis eines solchen Projektes ist eine private Firma, die Entwicklungshilfe leistet. Diese kann von der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit = Entwicklungshilfeorganisation der Bundesrepublik Deutschland) finanziell mit 50% ihrer Aufwendungen unterstützt werden. Durch intensive Zuarbeit unseres Mitarbeiters in Honduras – Antonio Portillo – wurden die Bedingungen geschaffen, um für das Honduras-Projekt die Unterstützung der GIZ zu ermöglichen. Da der FTMG e.V. als gemeinnütziger Verein nicht den Part des privaten Partners übernehmen kann, wurde auch dieser durch die Firma von Hrn. Portillo übernommen.
Im Rahmen des Projektes wurden im Lauf dieses Jahres von jeder Kooperative zwei Vertreter zu Schleiflehrern ausgebildet, die in der Lage sind, weitere Menschen im Schleifen von Opalen zu schulen. Vom 03.- 06.09.2012 fand die erste dieser Schulungen statt. Mehr als 20 Mitglieder verschiedener Kooperativen wurden in diesem Kurs in die Bearbeitung der Opale eingeführt. Auch die für die Schulung benötigten Maschinen und Materialien wurden über das PPP-Projekt finanziert.
Die in der Schulung entwickelten Opaldesigns werden ab dem 20.09. in einem großen Einkaufszentrum in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa der Öffentlichkeit vorgestellt – und natürlich auch zum Verkauf angeboten. Die Präsentation wird durch eine Pressekonferenz eingeleitet und dementsprechend über Radio- und Fernsehberichte beworben.
Leider gibt es auch Wehmutstropfen: Eine der vier Kooperativen – die Kooperative von San Andres – beteiligt sich bis auf weiteres nicht mehr aktiv am Opal-Projekt. Wie wir schon früher berichtet haben, ist die dortige Mine einsturzgefährdet und das Schürfen nach Opalen daher nur unter akuter Lebensgefahr möglich. Darüber hinaus gab es auch rechtliche Unsicherheiten in Bezug darauf, wer eigentlich der Eigentümer des Minengrundstücks ist. Die Suche nach einem alternativen Standort für den Opalabbau in San Andreas wurde zwar aufgenommen, hat jedoch bislang nicht zu einem positiven Ergebnis geführt. Großräumige geologische Untersuchungen sind aktuell nicht finanzierbar und die Einwohner von San Andres sehen sich nicht in der Lage, Wochen- und Monate ihrer Arbeitszeit der Suche nach neuen Schürfplätzen zu widmen. Daher sehen sie momentan keine Möglichkeit nennenswerte Mengen von Opalen zu fördern.
Auch der Container mit den von FTMG e.V. gekauften Materialien für den Aufbau einer eigenen Schleiferei in dem Bergdorf San Antonio Montana ist leider immer noch nicht an seinem Bestimmungsort angekommen. Wir haben die gespendeten Maschinen aus Kostengründen einem Container mit Schleifmaschinen beigeladen, welche der Honduranische Nationalkongress für die zentrale Werkstatt in Erandique gekauft hat. Aufgrund von großen Verzögerungen bei der Zollabfertigung dieser Maschinen wurde der Container bis heute nicht vom Zoll freigegeben.
Wir sehen weiterhin den dringendsten Bedarf in der Unterstützung der Kooperative San Antonio Montana. Neben dem Aufbau einer Schleiferei in San Antonio Montana – der erst nach Freigabe des Containers vorangehen kann – werden wir noch im November diesen Jahres den Geologen und Fachmann für Schleifwerkstätten Michael Vogt zur Unterstützung des Aufbaus der Werkstatt sowie für weitere Schulungen im Abbau und im Schleifen von Opalen nach San Antonio Montana und Erandique entsenden. Herr Vogt wird gezielt auf die speziellen Bedingungen für den in San Antonio Montana gefundenen Kristall- und Feueropal eingehen und damit der ärmsten Kooperative helfen, größere Mengen von Opalen in besserer Qualität zu fördern und sachgerecht zu verarbeiten.