Moderner industrieller Goldabbau nimmt meist keine Rücksicht auf Landschaft und Mensch – Wälder werden abgeholzt, Völker vertrieben, die Umwelt ruiniert. Noch immer scheinen Menschen bereit zu sein, für das gelbe Metall jeden Preis zu zahlen – bzw. andere diesen Preis zahlen zu lassen! Sind die Goldkonzerne mit einem Gebiet fertig, gleicht es einer Mondlandschaft. Es ist auf Jahrhunderte unbewohnbar; und es kommt vor, daß dort, wo vorher 4000 Meter hohe Gipfel standen, 800 Meter tiefe, mit Giftbrühe gefüllte Krater zurück bleiben. Seit der Entwicklung der Cyanid-Laugerei vor gut hundert Jahren, gelten auch Vorkommen von nur 1 Gramm Gold je Tonne Gestein als rentabel. Der Goldbergbau produziert so jährlich mehr giftigen Sondermüll als alle anderen Bergbausektoren zusammen, derzeit etwa 725 Millionen Tonnen.

Beim bergmännischen Goldabbau werden die goldhaltigen Gesteine zerkleinert und auf Halden 5 - 6 m hoch aufgeschichtet. „Goldhaltig“ kann in diesem Zusammenhang bedeuten, daß eine Tonne des Gesteins nicht mehr als die genannten 1 Gramm Gold enthält. Diese Halden werden dann über mehrere Wochen mit Zyanid (Blausäure) ausgelaugt. Dabei macht man sich zu Nutze, daß dieser Giftstoff in der Lage ist, selbst winzigste Goldspuren aus dem Gestein zu lösen. Anschließend wird das Gold aus dieser Verbindung abgeschieden und die Zyanid/Schwermetallbrühe in großen Becken gesammelt.

Die Wände dieser „Becken“ bestehen aus von Planierraupen aufgeschobenem Erdreich und sind zwischen 5 und 15 Hektar groß. Einige dieser Becken brechen jedes Jahr irgendwo auf der Welt und verseuchen riesige Gebiete und Flußsysteme langfristig. So geschehen 1990 in den USA, 1995 in Guayana, Januar 2000 in Rumänien, Oktober 2001 in Ghana und China. Wie man klar zu sehen ist, hinterläßt auch diese Methode des Goldabbaus – selbst wenn keines der Becken bricht – auf Jahrhunderte unbewohnbare, vergiftete Mondlandschaften.

Interessanter Bericht über die Kooperative "Oro Verde" (Grünes Gold) in der Provinz Choco im Nordwesten Kolumbiens.

http://www.youtube.com/watch?v=OTie7t27xRg

Beschreibung:

Sie ist eine der artenreichsten Regionen der Erde. Doch ausgerechnet hier wird seit Jahrhunderten Gold geschürft. Die spanischen Eroberer brachten afrikanische Sklaven hierher, um die Arbeit zu verrichten; heute gehen ihre Nachfahren noch immer dem Geschäft nach. Rund um das Örtchen Tado haben sich 112 Familien zusammengeschlossen, um das Edelmetall auf traditionelle Art zu schürfen. Damit sind sie Pioniere für fair gehandeltes Gold.

LUIS ALFREDO HURTADO, VEREINIGUNG ASOCASAN: "Unsere Vorfahren haben hier mit der Hand nach Gold geschürft. Mit dem Programm 'Oro Verde' berufen wir uns auf ihr Erbe."

Seine Aufgabe ist es, die grünen Richtlinien zu überwachen. Denn die Familien haben miterlebt, wie der industrielle Gold-Abbau das Land verseucht hat. Ihre Kooperative wäscht dagegen das Gold ohne den Einsatz von schädlichem Quecksilber aus den Boden - so wie es die Menschen hier über Generationen mit den gleichen Handbewegungen getan haben.

Americo Mosquera, Goldwäscher: "Bevor sie gestorben sind, haben sie uns noch gezeigt, wo das Gold ist. So können auch unsere Kinder noch weiter danach schürfen."

Es ist harte eine Arbeit, doch die Bemühungen wurden von der UNO mit einem Preis ausgezeichnet. Für das erste als offiziell als "Grünes Gold" vermarktete Edelmetall bekommen sie einen Preis, der 15 Prozent über dem des Marktes liegt. Nicht nur die Umwelt, auch die Arbeit wird respektiert. Die Kooperative hat keinen Chef, ein Teil des Gewinns fließt in einen Fonds zur weiteren Entwicklung des ganzen Dorfes. Alle profitieren von dem System.

Americo Mosquera, Goldwäscher: "Wir arbeiten und damit unterstützen wir das Lebensmittelgeschäft, das Schuh- und das Kleidungsgeschäft, alle haben etwas davon. Mit dem Erlös aus der Mine können wir alles abdecken, was wir benötigen.

Die 700 Mitglieder der Kooperative produzieren jedes Jahr 14 Kilo reines Gold. Und inzwischen sind auch umweltbewusste Goldschmiede in Deutschland und den USA dem Lockruf des "Oro Verde" erlegen.

Spendenkonto:

Fair Trade Minerals e.V.
Stichwort: - Green Gold -

GLS Bank Bochum
Konto 7010218400
BLZ 43060967

IBAN: DE52430609677010218400
BIC: GENODEM1GLS

In Deutschland ist das Balinger Unternehmen Laurins Garten der Ansprechpartner und Vertriebskanal für »Grünes Gold«.

Die Kontaktdaten lauten:

Fa. Laurins Garten
Roßgumpenstr. 10
72336 Balingen

Tel.: 07435/919930
Fax: 07435/919931
E-Mail: laurins_garten(at)t-online.de